Leonora im Morgenlicht
Regie: Thorsten Klein | Darsteller: Olivia Vinall, Alexander Scheer, Ryan Gage | Deutschland, Mexiko 2024 | Biopic | Originalsprachen: Englisch, Deutsch
Das Regie-Duo Thor Klein und Lena Vurma richtet den Blick auf die Britin Leonora Carrington, eine der ganz großen Surrealistinnen, die in Europa erst lange Zeit nach ihren Erfolgen in Mexiko entdeckt wurde. Ein bild- und spielstarkes Biopic, das sich auch erzählerische Freiheiten erlaubt – nach dem Roman-Bestseller "Frau des Windes" von Elena Poniatowska.
In den 1930er Jahren bricht Leonora Carrington (Olivia Vinall) mit den gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit und tritt der surrealistischen Bewegung bei. In Paris trifft sie auf Künstlergrößen wie Salvador Dalí und André Breton, doch es ist ihre stürmische Liebesaffäre mit dem Maler Max Ernst (Alexander Scheer), die sie auf eine Reise zu sich selbst führt. Zwischen Kunst, Leidenschaft und inneren Dämonen muss sich Leonora in einer Welt voller Umbrüche behaupten. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs flieht sie nach Mexiko, wo sie ihre Freiheit und ihre eigene Stimme als Künstlerin findet… Als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des Surrealismus zählt Leonora Carrington zu den populärsten Malerinnen Mexikos, doch in ihrer Heimat Großbritannien und der internationalen Kunstwelt blieb ihr Lebenswerk lange Zeit weitgehend unbeachtet. Heute gehört sie zu den weltweit höchstverkauften Künstlerinnen, neben Frida Kahlo und Georgia O’Keee. Kraftvoll verkörpert Olivia Vinall die innerlich zerrissene Hauptgur in einer beeindruckend unbekümmerten, souveränen Darbietung. An ihrer Seite spielt der deutsche Schauspielstar Alexander Scheer (KÖLN 75, GUNDERMANN) gewohnt stark auf als der charismatische, widersprüchliche Künstler Max Ernst, der Carringtons Leben maßgeblich prägte. Wer die Anekdote des großen mexikanischen Filmemacher Luis Buñuel über seine erste Begegnung mit Carrington kennt, die einfach ins Bad gegangen sei, vollangezogen eine Dusche genommen und dann klatschnaß in einen Sessel gesessen habe, um ihm schließlich auf Spanisch zu sagen, er sähe gut aus und erinnere sie an ihren Wärter, hat wohl bereits eine etwas bessere Idee von der hochinteressanten Persönlichkeit, die man in diesem Biopic kennenlernen darf.
Doppel-Weltpremiere auf dem 42. Filmfest München & 40. Guadalajara International Film Festival in Mexiko!
