Muxmäuschenstill X - Premiere
Regie: Jan Henrik Stahlberg | Darsteller: Jan Henrik Stahlberg, Tilman Vellguth, Bettina Hoppe, Sophie Roeder | Deutschland 2024
Viele Jahre verbrachte Mux im Koma, TV-Dauerberieselung inklusive. Immerhin hat er einen schweren Autounfall überlebt. Nun ist er erwacht – und er hat einen Plan: In der Klinik ist in ihm die Idee einer gerechteren Gesellschaft gereift und er will nichts weniger als die Welt vorm Neoliberalismus retten… Mux, der kultige Weltverbesserer ist zurück – schonungslose Polit-Komödie von und mit Jan Henrik Stahlberg!
In einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, ist der aufrechte Gang schräg. Mux (Jan Henrik Stahlberg) ist schräg. Mux ist anders. Und Mux ist wieder da. Nach Jahren des Wachkomas trifft der selbsternannte Revolutionär und Weltverbesserer auf eine Welt, die er nicht mehr versteht. Er ist ein Fremder im eigenen Land. Und stellt die Frage: Haben nicht viel eher wir alle geschlafen, und nicht er? Mit seinem Langzeitpfleger Karsten (Tilman Vellguth) und dem Manifest des Muxismus im Gepäck, nimmt er den Kampf auf für eine gerechtere Welt… Mit der rabenschwarzen Mockumentary MUXMÄUSCHENSTILL schrieb sich Drehbuchautor und Hauptdarsteller Jan Henrik Stahlberg vor 20 Jahren die Filmfigur seiner Karriere auf den Leib. Die Story des von der (Un-) Moral der Gesellschaft enttäuschten und zu radikaler Selbstjustiz greifenden Weltverbesserers Mux war eine zur preisgekrönten Genreperle aufsteigende Low-Budget-Produktion, umgesetzt mit nur 40.000 Euro unter der Regie von Marcus Mittermeier. Nun machte sich Stahlberg an deren Fortsetzung und nimmt auch das Regieruder selbst in die Hand. Mühelos erweckt er seinen Mux von den Toten, schult Arbeitslose zu muxmaskentragenden Guerilla-Polit-Propagandisten um und spielt sich mit dem Levitenlesen bei Steuerhinterziehern, Erbsensuppenattacken im Sternerestaurant und überhaupt unverblümtem Klartext erneut in die Herzen. MUXMÄUSCHENSTILLX ist zweifelsohne eine noch sehr viel politischere Satire als ihr Vorgänger und führt die Schwächen unserer sozialen Marktwirtschaft gnadenlos vor Augen. Dabei übt sie sich jedoch keinesfalls in bloßer Systemkritik, sondern liefert auch einen nicht uninteressanten Verbesserungsvorschlag mit – lachen und schauen Sie selbst.