Willkommen in der Burn-out-Zone! İlker Çataks neuer Film über eine engagierte Lehrerin, die an ihrem eigenen Anspruch zu scheitern droht, ist eine fesselnd erzählte Parabel über den Zustand unserer Gesellschaft – die Schule als Mikrokosmos und das Lehrerzimmer als der Ort, wo alle und alles zusammenkommen... Leonie Benesch zeigt in der Hauptrolle einmal mehr ihr herausragendes Können und macht aus dem spannenden Alltagsdrama eine sehr subtile, stimmungsvolle Charakterstudie!
Carla Nowak (Leonie Benesch), eine engagierte Sport- und Mathematiklehrerin, tritt ihre erste Stelle an einem Gymnasium an. Im neuen Kollegium fällt sie durch ihren Idealismus auf. Als es an der Schule zu einer Reihe von Diebstählen kommt und einer ihrer Schüler verdächtigt wird, beschließt sie, der Sache eigenständig auf den Grund zu gehen. Zwischen empörten Eltern, rechthaberischen Kollegen und angriffslustigen Schülern versucht Carla zu vermitteln, wird dabei jedoch schonungslos mit den Strukturen des Systems Schule konfrontiert. Je verzweifelter sie sich bemüht, alles richtig zu machen, desto mehr droht die junge Lehrerin daran zu zerbrechen... Dem preisgekrönten Regisseur Ilker Çatak (ES GILT DAS GESPROCHENE WORT) gelingt ein elektrisierendes Werk über den Mikrokosmos Schule als Spiegel unserer Gesellschaft. Das Drama hinterfragt auf kritische Weise unsere aktuelle Debattenkultur und entfacht eine spannende Diskussion um Wahrheit und Gerechtigkeit. Leonie Benesch (DER SCHWARM, DAS WEISSE BAND) kreiert durch ihre fesselnde Darstellung einer jungen Pädagogin, die mehr und mehr zwischen die Fronten gerät, eine dichte Atmosphäre, die sofort in den Bann schlägt. Sie spielt Carla mit sehr viel positiver Energie und berührender Ausdruckskraft. In den weiteren, ebenfalls starken Rollen sind u.a. Eva Löbau und Michael Klammer zu sehen, Kamerafrau Judith Kaufmann (CORSAGE) zeichnet für die eindringliche Bildgestaltung verantwortlich. Mit viel inszenatorischem Geschick fängt der Berliner Filmemacher das durch Aggressionen und Vorurteile aufgeheizte Klima einer unzweckmäßigen Aufregungsgesellschaft ein – entlarvend, extrem spannungsgeladen, dank Benesch und ihrem subtilen Spiel sehr zu Herzen gehend, kurz: ein toller, unbedingt sehenswerter Film!