Darren Aronofsky erzählt die Geschichte des zurückgezogenen Charlie, der seinen Schmerz so lange mit Essen betäubt, bis er 270 kg auf die Waage bringt – und schließlich einen letzten Versuch unternimmt, sich mit seiner Tochter zu versöhnen... Ein beeindruckender, zutiefst bewegender Film über die Suche nach Liebe und die Kraft der Vergebung – Brendan Frasers sensationelles, überwältigendes, oscargekröntes Comeback!
Charlie (Brendan Fraser) hat vor vielen Jahren seine Familie verlassen, um mit einem Mann zusammenzuleben. Nachdem dieser stirbt, fällt er in ein tiefes Loch. Er entwickelt eine schwere Essstörung – wenigstens hat er seine Arbeit als Englischprofessor, die er von zu Hause ausführen kann, allerdings ohne Webcam, da er sich für sein Aussehen schämt. Er wiegt inzwischen 270 kg. Sein Gesundheitszustand wird zunehmend kritisch. Er beschließt, sich mit seiner 17-jährigen Tochter Ellie (Sadie Sink) in Verbindung zu setzen und sich, aber auch die Zukunft seiner Tochter zu retten. Zusammen mit seiner Ex-Frau Mary (Samantha Morton) und dem Tür-zu-Tür-Evangelisten Thomas (Ty Simpkins) bricht eine Zeit an, die ihm alles abverlangt... Ein Kammerspiel um einen extrem übergewichtigen Helden in tiefer Lebenskrise zum bewegenden Kinoereignis zu machen, dazu bedarf es schon eines Ausnahmeregisseurs wie Darren Aronofsky (THE WRESTLER, BLACK SWAN). Bereits oscargekrönt ist sein jüngstes großartiges Drama um einen sensiblen Menschen, der nach dem Tod seines Partners nicht mehr aufhören will zu essen. Dem einstigen Hollywood-Beau Brendan Fraser gelingt schauspielerisch hier der ganz große Wurf: Die emotionale Achterbahn aus Verzweiflung, Hass und Hoffnung, Schroffheit und Sensibilität bringt er mit phänomenaler ab 27. April Glaubwürdigkeit und Tiefe auf die Leinwand. Und auch optisch funktioniert die Illusion seiner übergewichtigen Darbietung perfekt bis in die Äderchen. Mithilfe von Granulaten, Murmeln und getrockneten Bohnen hat man ihn zu einem 270 Kilogramm schweren Koloss gemacht. Seine Gegenüber schlagen sich nicht weniger gut. Sadie Sink als skrupellose Teenie-Kratzbürste mit weichem Kern, ebenso Ty Simpkins als strahlend blauäugiger Missionar mit kleinem Geheimnis. Wenn er am Ende mit seiner Homophobie und der Bibel unterm Arm grinsend davonkommt, liegt genau darin die Raffinesse dieses Dramas: Das Publikum zum eigenen Urteil provozieren statt plumper Predigten der politisch korrekten Art. Herausragendes, intensives Arthaus-Kino, das für Gesprächsstoff sorgen dürfte!
Bester Hauptdarsteller, Oscars 2023!
