Bird
Regie: Andrea Arnold | Darsteller: Barry Keoghan, Franz Rogowski, Nykiya Adams | Großbritannien 2024
In einer Kleinstadt östlich von London wächst die zwölfjährige Bailey zwischen Graffitis und Gangs bei ihrem kindischen Vater auf, der auf der Suche nach einer Wunderdroge plötzlich verkündet, noch diese Woche zu heiraten. Das Mädchen fühlt sich völlig allein – da trifft sie auf den sonderbaren Bird… Andrea Arnold richtet ihren Blick erneut auf das Leben junger Menschen in der englischen Unterschicht: Sie präsentiert die stimmungsvolle, poetische Geschichte einer trostlosen Jugend mit magischem Twist – überaus stark gespielt von Franz Rogowski und Newcomerin Nykiya Adams.
Bailey lebt mit ihrem Vater Bug (Barry Keoghan) in einem besetzten Haus in Kent, nahe London. Anstatt sich um Bailey zu kümmern, konzentriert sich Bug, wenn er nicht gerade zugekokst die Nächte durchfeiert, lieber auf seine neueste Geschäftsidee: Er will aus dem Sekret einer speziellen südamerikanischen Kröte eine halluzinogene Superdroge entwickeln und teuer verkaufen. Nachdem sie im Streit mal wieder von zu Hause abgehauen ist, trit Bailey auf den sonderbaren Bird (Franz Rogowski), der in Purzelbäumen und im Faltenrock wie aus dem Nichts auf sie zukommt. In einer Welt, in der sich niemand um sie kümmert, wird Bird zu Baileys engstem Vertrauten. Aber ist Bird wirklich der, als der er sich ausgibt? Auch wenn sie nicht streng autobiografisch sind, so sind die Filme der 63-jährigen Britin Arnold (FISH TANK, AMERICAN HONEY) doch biografisch geprägt – und das vielleicht noch nie so sehr wie in BIRD. Um prekäre Familienverhältnisse geht es, verwahrloste Kinder, Gewalt und die Honung, dass trotz allem doch noch etwas wie Familie entsteht. In dem für sie typischen, stark impressionistischen Stil erzählt die Regisseurin eine Geschichte von rauer Realität und mystischer Magie, in der sie die Themen, die sie schon lange bewegen, variiert. Dabei gelingen wundervolle, fast beiläufig erscheinende Momente, die Schönheit in den unwahrscheinlichsten Situationen entdecken lassen. Eine Erzählung der anderen Art, irgendwo zwischen Märchen und Drama – absolut herausragend besetzt!
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