Der Meister und Margarita

Regie: Michael Lockshin | Darsteller: August Diehl, Julia Snigir, Jewgeni Zyganow, Claes Bang | Russland 2023 | Drama, Satire | Originalsprache: Russisch

Michail Lokshin nutzt den unter der Diktatur Stalins geschriebenen Romanklassiker von Mikael Bulgakov als Vorlage für eine beißende Satire über die russische Gegenwart. Überbordend, exzentrisch, exzessiv – die subversive Verfilmung eines subversiven Romans und der erfolgreiche Flug unter dem Radar der russischen Zensur – ein Teufelswerk!

Moskau in den 1930ern: Das Werk eines bekannten Schriftstellers (Jewgeni Zyganow) wird vom sowjetischen Staat zensiert und die Premiere seines Theaterstücks abgesagt. Inspiriert von seiner Geliebten Margarita (Julia Snigir), beginnt er mit der Arbeit an einem neuen Roman, in dem er sämtliche Menschen aus seinem realen Leben in satirisch überspitzter Gestalt auftreten lässt. Im Mittelpunkt steht Woland (August Diehl) als mystischdunkle Macht, die Moskau besucht, um sich an all jenen zu rächen, die für den Ruin des Autors verantwortlich sind. Während der Meister, wie dieser sich fortan nennt, immer tiefer in seine Geschichte eintaucht, nimmt er die Grenze zwischen Realität und Fantasie zunehmend weniger wahr… Es ist nicht der erste Versuch, Michail Bulgakows gleichnamigen Roman zu verfilmen, zweifellos aber einer der besten. Visuell anspruchsvoll interpretiert der russisch-amerikanische Filmemacher die Geschichte und scheut sich nicht vor Anspielungen auf die Gegenwart (dass es sich 2025 merkwürdig anfühlen könnte, dass der Moskau niederbrennende Teufel ausgerechnet aus Deutschland kommt, konnte Bulgakov in den 1930ern ja nicht ahnen). Der Film wurde vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine gedreht, Lokshin überwachte den Schnitt aus dem Exil und konnte nur aus der Ferne erleben, wie sein Werk 2024 ein Millionenpublikum in den russischen Kinos erreichte. Putins Anhänger gingen auf die Barrikaden, als hätten sie jetzt bemerkt, dass Bulgakov eine beißende Satire über autoritäre Regime geschrieben hatte. Eine vielschichtige Vorlage, kreativ und opulent inszeniert von bizarren Fantasy-Elementen bis zu philosophischen Exkursen, und von Yuliya Snigir über Evgeniy Tsyganov bis August Diehl als mystischer Teufelsfigur ein wahrlich exzellenter Cast – ein herausragendes, hochkarätiges Literaturepos zur richtigen Zeit!

» Ein faszinierendes Spiel mit Realität und Kunst auf mehreren Erzählebenen, ein opulenter Bilderrausch und großes Kino für den Kopf, das auch das Herz mitnimmt! « CINEMA

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Ab 12 Jahren  |  157 Minuten
Filmplakat des Films Der Meister und Margarita

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