Islands
Regie: Jan-Ole Gerster | Darsteller: Sam Riley, Stacy Martin, Jack Farthing, Dylan Torrell | Deutschland 2025 | Noir-Drama, Thriller | Originalsprachen: Englisch, Spanisch
Fuerteventura. In traumhaften Bildern lässt Jan-Ole Gerster (OH BOY, LARA) ungekannte Sehnsüchte und menschliche Abgründe aufeinanderprallen. Mysteriöses Kriminalstück und spannende Charakterstudie – ein verschlungener Irrgarten von einem Thriller mit Sam Riley, der die Orientierung verliert.
Tom (Sam Riley) arbeitet als Tennistrainer in einem All-Inclusive-Hotel auf Fuerteventura. Was auf den ersten Blick wie der Traum vom endlosen Sommer wirkt, ist für den ehemaligen Profi längst monotone Routine geworden. Während die Touristen in einem nicht endenden Strom kommen und gehen, spielt er Woche für Woche hunderte Bälle übers Netz und füllt die Leere mit flüchtigen Affären und Alkohol. Doch dann taucht die geheimnisvolle Anne (Stacy Martin) im Hotel auf. Sie, ihr Mann Dave (Jack Farthing) und ihr siebenjähriger Sohn Anton (Dylan Torrell) entsprechen nicht dem Bild der üblichen Pauschaltouristen. Schnell kommt Tom der Familie näher: Er gibt Anton Tennisstunden und lädt sie zu einem Ausflug ein, um ihnen die raue Schönheit der Insel zu zeigen. Am nächsten Tag ist Dave spurlos verschwunden. Ebenso mysteriös wie Daves Verschwinden ist Annes Verhalten, das Tom vor Rätsel stellt. Ein Verdacht keimt in ihm auf… Keineswegs eine Pauschalreise, auf die der Regisseur das Publikum hier im kanarischen Inselparadies entführt. Im Gegenteil. Auf unbetretenen Pfaden und morschen Holzwegen stolpern wir, Gerster spielt mit Erwartungen und falschen Schlussfolgerungen, was auch mal zu einem unverhofften Todesopfer führt. Sam Riley alias Tom irrlichtert fabelhaft durch dieses raffinierte Labyrinth der Gefühle. Allein die geheimnisvolle Stacy Martin in der Rolle der Anne scheint immer ganz genau zu wissen, wo es lang geht. Ein vielschichtiger Thriller, eine clevere, wendungsreiche Geschichte, die bis zum Ende mit Überraschungen aufwartet – und eine großartige, unaufdringliche Verbeugung vor der Filmgeschichte, die auf den Spuren von Werken wie NUR DIE SONNE WAR ZEUGE, LA PISCINE oder DER TALENTIERTE MR. RIPLEY wandelt. Bravourös.
» Hypnotisch von Anfang bis Ende und unerwartet hoffnungsvoll für einen Film mit so viel Arsen im Blut! « INDIEWIRE
» Großes Kino, so erzählt, dass man ihn in zehn Jahren immer noch so grandios findet wie jetzt, eine Verbeugung vor der Filmgeschichte, eine Meditation über verpasste Chancen, ein Thriller in moderner Noir-Anmutung, ganz cool. Ka-wumm! « SPOT