One Battle After Another
Regie: Paul Thomas Anderson | Darsteller: Leonardo DiCaprio, Sean Penn, Teyana Taylor, Regina Hall, Benicio del Toro,Michael Cera, Shia LaBeouf | USA 2025 | Schwarze Komödie, Politthriller | Originalsprache: Englisch
Eine Gruppe ehemaliger Revolutionäre wird nach 16 Jahren wieder zusammengeführt, als ihr einstiger Feind zurückkehrt. Ihre Mission: die Rettung der entführten Tochter ihres früheren Chefs… Eine anarchische Mischung aus schwarzer Komödie, Action und politischem Thriller, inspiriert von Thomas Pynchons Roman "Vineland", verlagert in eine moderne, surreale Erzählung – das neue, stargewichtige Opus von Paul Thomas Anderson.
Vor 16 Jahren befreite eine Widerstandsgruppe namens "French 75" auf einen Schlag 200 Häftlinge aus den Fängen des skrupellosen United States Immigration and Customs Enforcement – kurz: ICE. Danach verschwanden die Rebellen von der Bildfläche. Heute ist Bob, der ehemalige Kopf und Held des Unternehmens, gequält von Paranoia, denn er fürchtet, dass der damalige Verlierer Colonel Steven J. Lockjaw (Sean Penn) Rache nehmen will. Die Sorge ist nicht unbegründet, denn inzwischen ist der dem "Christian Adventurer Club" beigetreten, einer singenden Miliz aus weißen Rassisten – und er hat es auf Bobs Tochter abgesehen. Zusammen mit seinen alten Weggefährten Sensei Segio (Benicio del Toro), Deandra (Regina Hall) und Perfidia Beverly Hills (Teyana Taylor) bietet Bob alias Ghetto Pat dem Colonel die Stirn… Paul Thomas Andersons (MAGNOLIA, THE MASTER, LICORICE PIZZA) neues Werk ist ein wilder Ritt, eine hochstilisierte, witzige, zugleich explosive Mischung aus Road‑Movie, actiongeladenem Thriller und bitterböser Satire. Das Tempo ist rasant, die Stimmung impulsiv und abgedreht. Schnell treibt der Film die Geschichte voran. Leonardo DiCaprio gibt einen nervösen Ex-Aktivisten. Sean Penn als Lockjaw liefert eine erschreckend groteske und intensitätsgeladene Darbietung – oscarreif! Auch optisch scheint der Film ein echtes Spektakel, mit energiegeladener Kameraführung und fast ekstatischem Licht. Hinter dem anarchischen Chaos lauert wohl eine politische Reflexion – der Regisseur wagt sich demnach auf gewohnt riskantes, sicherlich auch polarisierendes Terrain, diesmal mit heftigen, blockbustertauglichen Eskapaden. Wer sich auf DiCaprio in Höchstform, blutigen Witz, Gesellschaftskritik und visuelle Exzentrik einlassen will, kommt hier wahrscheinlich auf seine Kosten.
