Perfect Days - Kino in der Karwoche
Regie: Wim Wenders | Darsteller: Koji Yakusho, Tokio Emoto, Arisa Nakano | Japan | Drama
Die Geschichte eines Mannes, der in Tokio Toiletten putzt und völlig in sich selbst ruht – so reiht sich in Hirayamas Leben ein perfekter Tag an den nächsten… Eine tief berührende, poetische Betrachtung über die Schönheit der alltäglichen Welt und die Einzigartigkeit eines jeden Menschen – Wenders großartigster Spielfilm seit 30 Jahren! Ansteckend zenartig. --- Silberne Palme für Besten Darsteller, Cannes 2023!
Hirayama (Koji Yakusho) reinigt öffentliche Toiletten in Tokio. Er scheint mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden zu sein und widmet sich abseits seines äußerst strukturierten Alltags seiner Leidenschaft für Musik, die er von Audiokassetten hört, und für Literatur, die er allabendlich in gebrauchten Taschenbüchern liest. Durch eine Reihe unerwarteter Begegnungen kommt nach und nach eine Vergangenheit ans Licht, die er längst hinter sich gelassen hat…
Aus dem Auftrag, eine kurze Doku über die architektonisch bemerkenswerten Toilettenhäuschen Shibuyas zu drehen, entstand binnen kürzester Zeit dieser Spielfilm. Ohne aufwändige Handlung, ohne dramatische Ereignisse, schlicht die Betrachtung eines Mannes und seiner Tätigkeiten – und dabei durch und durch ein Wenders-Werk. Hirayamas Leben ist stark geprägt von analogen Geräten. In seinem Auto hört er Musikkassetten mit Bands aus den 70ern und macht in seinen Pausen Schwarz-Weiß-Fotos auf einer 35mm Kleinbildkamera, die auch das fast quadratische Filmformat bestimmt. Viele Verweise auf die Vergangenheit, im Wesen der Hauptfigur aber ist davon keine Spur. Im Gegenteil: Hirayama lebt ausschließlich in der Gegenwart, quält sich nicht mit Erinnerungen, trauert nichts hinterher, ist ein glücklicher Mensch. Die schönsten Momente des Films sind denn auch Szenen, in denen Wenders das Leben des Protagonisten einfach nur beobachtet, ihn bei alltäglichen Beschäftigungen zeigt: Hirayama, der durch die Straßen Tokios fährt, von einem Toilettenhäuschen zum nächsten, und ganz mit sich im Reinen. Interessante Kulturstudie und herrlich entschleunigendes Kino in einem.
„Unbeschreiblich schön!“ HOLLYWOOD REPORTER
„Subtil, humorvoll, lebensweise!“ SPIEGEL
„Ein sanftes Wunder!“ DEADLINE
"Ein Film über den Sinn des Lebens, nicht weniger!" SCREEN INT'L