The Zone of Interest
Regie: Jonathan Glazer | Darsteller: Christian Friedel, Sandra Hüller, Johann Karthaus | USA, Großbritannien 2023 | Holocaust-Drama
Rudolf und Hedwig Höß, der Kommandant von Auschwitz und seine Gattin, führen in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein privilegiertes Familienleben… Ein nüchterner Blick auf die Empathielosigkeit der Protagonisten, ein außerordentlicher Film, formal und inhaltlich radikal, von schmerzlicher Präzision – und in den beiden Hauptrollen absolut herausragend besetzt!
Bukolisch mutet das Leben an, das Hedwig (Sandra Hüller) und Rudolf Höß (Christian Friedel) führen, irgendwo in der polnischen Provinz, wo sie mit den Kindern an malerischen Seen baden, Geburtstag feiern, wo sie den Haushalt führt und er tagtäglich zur Arbeit geht. Er hat es nicht weit, denn direkt hinter dem schmucken Familienhaus mit stattlichem Garten erheben sich die Mauern von Auschwitz. Höß ist der Leiter des Konzentrationslagers. Seit Generationen wird darüber diskutiert, wie der Holocaust dargestellt werden kann. Jonathan Glazer hat in seinem brillanten THE ZONE OF INTEREST eine Form gefunden, die nichts vom Grauen zeigt und doch alles spüren lässt. Martin Amis gleichnamiger Roman, in dem der britische Autor einen kaleidoskopartigen Blick auf das Leben verschiedener Menschen warf, die in und um Auschwitz lebten und arbeiteten, inspirierte den britischen Regisseur. Sein Film blickt auf Familie Höß, überquert dabei jedoch nie die Mauern von Auschwitz. Er zeigt Hedwig, die den Garten genießt, den sie liebevoll anpflanzt und sich anscheinend nicht am Wummern der Öfen oder gelegentlichen Schüssen stört, und Rudolf, einen mustergültigen Nazi, der sich in seinem Wohnzimmer mit besseren Brennöfen beschäftigt. In unbarmherzig scharfen Bildern zeigt Glazer diese Menschen, die es sich im Schatten des Grauens gemütlich eingerichtet haben – ein Schlag in die Magengrube folgt auf den nächsten!
« Ein künstlerischer Triumph – einzigartig! « SPIEGEL
» Kälter kann ein Film gar nicht sein – ein Holocaust-Film wie kein zweiter, der wichtigste Film in Cannes! « NZZ
» Hannah Arendts Gedanke von der „Banalität des Bösen“ hat hier cineastisch Ausdruck gefunden. Darf ein Film so kalt sein? Er muss es. Der vielleicht beste Holocaust-Film, der je gedreht wurde! « WELT
» Wir können uns von diesem eisigen Meisterwerk nicht abwenden – es zu tun, würde unsere Seele aufs Spiel setzen! « TORONTO STAR
Anmerkung zum oscar-gekrönten Tondesign: Zu den Besonderheiten des Tons gehört, dass die Sprache auf distanzierendes Mono getrimmt und manche Hintergrund-Dialoge weggemischt wurden - diese Eigentümlichkeiten sind also gewollt und nicht ein Fehler der Tonanlage!