Oslo-Stories: Träume - Stricken-Im-Kino

Regie: Dag Johan Haugerud | Darsteller: Ella Øverbye, Ane Dahl Torp, Selome Emnetu | Norwegen 2025

Für seine intime Studie einer ersten Liebe erhielt der Norweger Dag Johan Haugerud – zurecht! – den Goldenen Bären 2025: Ein geradezu zeitloser Film, der sich auf ebenso anspruchsvolle wie verspielte Weise mit den Emotionen, Verstrickungen und Folgen des Verliebtseins der jungen Johanne in ihre Lehrerin beschäftigt. Ein weiterer höchst gelungener, vielleicht der beste Teil Haugeruds urbanen Trilogie menschlicher Beziehungen.

Johanne (Ella Øverbye) verliebt sich zum ersten Mal, und zwar in ihre Lehrerin. Ihre intensiven Fantasien und Gefühle hält sie schriftlich fest, um sie nicht zu vergessen. Als ihre Mutter und Großmutter die Texte lesen, sind sie zunächst schockiert über den intimen Inhalt, erkennen aber bald das literarische Potenzial. Während sie darüber debattieren, ob sie es veröffentlichen sollen, werden alle drei Frauen mit ihren eigenen unerfüllten Träumen und Sehnsüchten konfrontiert… Mit OSLO-STORIES: TRÄUME schließt Dag Johan Haugerud seine in den deutschen Kinos in anderer Reihenfolge veröffentlichte Trilogie über SEHNSUCHT – TRÄUME – LIEBE ab – und etabliert sich als einer der aufregendsten Filmemacher des gegenwärtigen Kinos. Die Geschichte reißt viele Themen an, etwa die Verantwortung der Lehrerin, der einerseits von der Mutter vorgeworfen wird, Johannes zunehmende Verliebtheit nicht früher erkannt und abgeblockt zu haben, die andererseits auch selber ein wenig überrumpelt wirkt, als ihr offenbart wird, das sie nun literarische Gestalt in einem Text von Johanne ist. Auch wenn sich der Ansatz akademisch anhören mag, ist das filmische Ergebnis alles andere als trocken. Haugerud entfaltet mit großer Leichtigkeit und geschliffenen Dialogen eine komplexe, immer wieder auch bewusst ambivalente Reflexion über das Leben und die Kunst, Realität und Fiktion, das Persönliche und das Entäußerte, über unterschiedliche Auffassungen von Feminismus, #metoo, aber vor allem die zarten Gefühle einer ersten großen Liebe. Ein schillernder, berührender Film, dem das Kunststück gelingt, zugänglich und unkompliziert zu bleiben und zugleich bis zum Schluss ein gewisses Geheimnis zu bewahren. Großes Kino!

» Einfühlsam und zart! « SZ » Radikale Ehrlichkeit! « TAZ

» Ein singuläres Ereignis, dem man sich unmöglich entziehen kann – seine Dialoge machen süchtig! « SPOT

Goldener Bär, Berlinale 2025!

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Ab 12 Jahren  |  110 Minuten
Filmplakat des Films Oslo-Stories: Träume - Stricken-Im-Kino
Stricken im Kino: Filmvorführung bei gedimmtem Licht - ideal zum entspannten Stricken!

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