Pandoras Vermächtnis
Regie: Angela Christlieb | Österreich 2024 | Dokumentation
Eine Reise durch das Familienuniversum von GW Pabst, einem Giganten des frühen deutschen Kinos – erzählt durch die Augen von Trude Pabst, der Frau, die ein Leben lang künstlerisch und privat an seiner Seite stand… Eine filmgeschichtliche Doku über Träume und Traumata und darüber, warum wir sind, wer wir sind.
Georg Wilhelm Pabst zählt neben Fritz Lang und Friedrich Wilhelm Murnau zu den „großen Drei“ des frühen Kinos. Seine Filme stellen traditionelle Werte in Frage und zeigen Männerbilder und Frauenbilder in radikalem Wandel. Siepräsentieren ein breites Spektrum neuer ‚Frauentypen’, das gegen reaktionäre Rollenfestlegungen konzipiert ist. GW Pabsts private und künstlerische Partnerin auf diesem Weg ist Trude Pabst. Auf tausenden losen Seiten schrieb sie ihre Träume, Gedanken und Erlebnisse auf, die in diesem Film erstmals mit einem Publikum geteilt werden. Trude und Georg Wilhelm verbindet eine außergewöhnliche Liebe. Doch als Familienvater ist GW ein Patriarch, der über den Lebensweg seiner Frau radikalbestimmen will. Der Briefwechsel zwischen ihnen und Trudes Tagebuch, das im Film erstmals öffentlich gemacht wird, erlaubt einen tiefen und persönlichen Einblick. In den Briefen spürt man die Normkollisionen der 1920er, die sich in GW Pabsts Filmen und der Beziehung des Paares spiegeln: ein Spannungsfeldaus inniger Seelenverwandtschaft, Konflikten um Elternschaft, Körperbildern und Erotik, Macht und Ohnmacht, Chauvinismus und der Auflehnung dagegen.